Die Folklore des Flamenco ist eine Kunst Andalusiens, die also im Süden Spaniens entstand. Diese Kunst äussert sich in drei Formen: dem Gesang, dem Tanz und dem Gitarrenspiel. Seine Herkunft ist ziemlich ungewiss, denn da er sehr alte Wurzeln hat und eine volkstümliche Ausdrucksform ist, ist er nicht ausreichend dokumentiert, um alle Fragen zu den Ursprüngen zu klären.
In jedem Fall, so sehr man die Kunst des Flamenco auch als rein betrachten mag, so sehr ist sie zugleich auch eine Mischung. Sie hat ihre arteigenen Elemente, die sie mit keiner anderen Folklore teilt, und zugleich erfreut sie deutlich mit einer grossen Menge von Einflüssen, die andere Völker zu ihrer Bereicherung beitrugen.
Was die Gitarre anbetrifft, pflegte sie anfangs nicht den Gesang zu begleiten. Er wurde normalerweise ohne jegliche Begleitung aufgeführt, was zur Benennung a palo seco (ganz schlicht) führte, ausser der rhythmischen Begleitung mit den Händen, genannt toque de palmas (Klatschen mit hohlen Handtellern). Einige Komponisten wie Julian Arcas begannen Themen mit Flamencoklängen zu komponieren, die eine neue Ära begründeten. Zwischen 1860 und 1910 begann eine neue, weiter verbreitete Epoche, die zu dem Namen 'das Goldene Flamenco-Zeitalter' führte. In dieser Zeit blühten die Tanzcafés auf, wo sich der Flamenco in allen seinen Facetten entfaltete; der Instrumentellen, dem Gesang und dem Tanz, bis sich schliesslich festmachen lässt, was wir als Klassizimus des ‘jondo’ (hondo – tiefliegend) bezeichnen. Der Tanz schwang sich auf eine nie zuvor da gewesene Glanzstufe hinauf und wurde für das Publikum jener Tanzcafés zur Hauptattraktion. Dies bedeutete auch einen Aufschwung für die Gitarre, die nun zum unerlässlichen Begleitelement für den Tanz und den Gesang wurde.
Auszug aus
http://www.instituto-picasso.com/spanisch-sprachschule/flamenco-spanien.htm